Das große Ziel hat der FC Schalke 04 in der beendeten Saison verfehlt. Die Königsblauen sind wieder aus der Bundesliga abgestiegen.
Schlecht war trotzdem nicht alles. Nach der desolaten Hinrunde zeigte S04 eine starke Rückserie. Und auch einige Spieler sorgten für Lichtblicke, gehören in einigen Statistiken sogar zur Ligaspitze.
Da wäre vor allem Marius Bülter zu nennen. Der 30-Jährige, der den Verein nach dem Abstieg womöglich verlassen wird, sorgte für mehrere Bestwerte unter den Schalker Profis.
Mit elf Saisontoren war der Linksaußen der mit Abstand torgefährlichste Angreifer. Elfmal traf er für die schwächste Offensive der Liga. Das war zuletzt Guido Burgstaller vor fünf Jahren im blau-weißen Trikot gelungen. Und es hätten noch einige Tore mehr sein können. Fünfmal traf Bülter nur das Aluminium, so oft wie kein anderer Bundesliga-Profi.
Wie wertvoll der frühere Regionalliga-Torschützenkönig für das Team von Thomas Reis war, untermauert der Blick auf seine Einsatzzeiten. Kein Schalker sammelte mehr Minuten, Bülter bestritt 33 von 34 möglichen Partien. Nur eine Gelbsperre am vorletzten Spieltag bremste ihn aus.
Bülter war auch der Schalker mit den meisten Flanken aus dem Spiel heraus (84, Platz vier in der Bundesliga). Dennoch bereitete er nur einen Treffer vor. Die meisten Assists lieferte Rodrigo Zalazar - sechsmal spielte der Uruguayer, dessen Verbleib ebenfalls fraglich ist, den entscheidenden Ball vor einem Torerfolg.
Eine weitere Entdeckung der Saison: Tom Krauß. Der Leihspieler von RB Leipzig überzeugte in seinem ersten Bundesliga-Jahr in der Mittelfeldzentrale mit Zweikampfstärke und Aggressivität. In 346 Duelle mit seinen Gegenspielern behielt er die Oberhand. Das macht den 21-Jährigen zum besten Zweikämpfer des Teams.
Schalke: Krauß foulte oft
Hier und da schoss Krauß, der nach dem Abstieg vorerst zu RB Leipzig zurückkehrt, übers Ziel hinaus. So viele Gelbe Karten wie er kassierte kein anderer Schalker (8). Was begangene Fouls betrifft, gehört der U21-Nationalspieler gar zur Ligaspitze (49, Platz sechs).
Als ein Faktor für den Abstieg der Gelsenkirchener galt das fehlende Tempo der Mannschaft. Und tatsächlich belegt der schnellste Schalker der Saison im Ligavergleich nur den 41. Platz. Es ist Defensivallrounder Henning Matriciani, der mit 34,97 Kilometern pro Stunde gemessen wurde.
Schalke: Bülter lief am meisten
Bei der insgesamt zurückgelegten Distanz steht erneut Bülter vorne. Knapp 319 Kilometer legte er zurück (Platz 28 im Ligavergleich). Die Laufleistung der gesamten Mannschaft offenbart allerdings Steigerungspotenzial, nur die Gladbacher und Bochumer Spieler spulten weniger Kilometer ab.
Die meisten Sprints absolvierte Krauß, der 802 Mal zur Höchstgeschwindigkeit auflief. Auch sein Mittelfeld-Partner Alex Kral legte viele Distanzen mit gesteigertem Tempo zurück. Beim Neuzugang von Union Berlin wurden 1994 sogenannte intensive Läufe nachgewiesen.
Was aber viel entscheidender war: Unter allen Bundesligisten holte S04 die zweitwenigsten Punkte und muss daher zurück in die 2. Bundesliga. Nun liegt es an den Verantwortlichen, eine Mannschaft zusammenzustellen, die in der kommenden Runde für Top-Werte sorgt - und dem Revierklub den Wiederaufstieg bringt.
Quelle: bundesliga.de